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Aquarium 1

Lesezeit: 9 Minuten

Mein Name ist Lucilla, alle nennen mich Luci. Ich bin oder besser war, eine professionelle Freitaucherin. Zum Ende meiner sportlichen Karriere, suchte ich einen Job, in dem ich ohne große Gefahr meine Fähigkeit ohne Atemgerät lange zu tauchen anwenden und die Verbundenheit zum nassen Element weiter leben kann. Wenn ich es darauf anlege, tauche ich über 8 Minuten am Stück. Mit leicher Arbeit und ohne dass es mich anstrengt, schaffe ich 3-4 Minuten mit vielen Wiederholungen. Meine neuen Kolleginnen wussten nichts von meiner sportlichen Karriere.

Mein neuer Beruf ist die Pflege der Becken, im größten Aquarium Europas, im Oceanogràfic in Valencia. Am ersten Tag lernte ich die Anlage kennen. Da fiel mir auf, dass in den Becken manche Kolleginnen und Kollegen im Neopren Anzug im Becken sind und andere in bunter Kleidung. Ich fragte was es damit auf sich hätte. Paula erklärte mir, dass es die Gäste einfach schöner fänden, wenn wir in bunter Kleidung zwischen den Fischen umher tauchten. Es wäre uns aber uns überlassen, wie wir das handhaben. Es gibt nur ein Becken, in dem man Neopren braucht, das ist 10°C kalt. Alle anderen haben 26°C bis 32°C Wassertemperatur. Ich bin kaltes Wasser gewohnt. In meiner Rekord Tiefe im Freitauchen, von 113m, waren es 8°C.


Die letzten 23 Jahre hatte ich immer wieder Kleidung im Wasser an. Mal T-Shirts, mal Leggins und langes Sport Shirt und auch Neopren. Um etwas Geld nebenher zu verdienen, war ich unterwasser Model und trug dabei im Wasser, die kommende Mode für Fotos von Magazinen. Daher habe ich einige Erfahrung, welche Kleidung sich im Wasser gut trägt und welche nicht. Die Angestellten im Aquarium bekommen 350€ für eine Erstausstattung und monatlich 50€ für Ersatz und Ergänzung.

Ich fand Neopren jetzt nicht unbequem, doch fand ich die bunte Kleidung der Kolleginnen scharmanter. Je nach Material trägt es sich auch recht gut im Wasser. Also machte ich mir Gedanken, welche Anziehsachen ich denn für die Arbeit in den Aquarien schön fände und gut zu tragen wären.

In Valencia findet man viele Modegeschäfte, wo ich, mit meiner besten Freundin, auf Ideensuche ging. Ich genieße jede Minute mit ihr und ihr Rollstuhl ist ein praktischer Taschenhalter. Nach Stunden fanden wir ein Geschäft, in dem es MEIN Set gab. Eine asymmetrische dünne Tunika in blau, mit dezentem bunten Fischmuster und dem passenden langen Rock aus den gleichen Material dazu. Im gleichen Blau, jedoch ohne Muster, eine weite Hose mit Gummiabschluss an den Knöcheln, ebenfalls aus sehr dünnem Stoff. Ich informierte mich, ob dies ein Saisonartikel sei oder ob dieser voraussichtlich längerfristig verfügbar wäre. Vorsichtshalber bestellte ich mir vier weitere Sätze, da solche Kleidung Wasser auch verschleisst. Ein Satz kostete 299€, das war nicht billig, aber schön, geschmackvoll und sicher angenehm beim arbeiten im Aquarium. Bei meinem ehemaligen Sponsor fragte ich nach, ob er wisse, ob es hellblaue Monoflossen gäbe. Die sind super lieb und haben mir kostenlos eine solche zugesendet.

Am Montag der zweiten Woche durfte ich erstmals mit Paula, einer erfahrenen Kollegin, in ein Aquarium steigen. Dazu hatte ich die neu gekaufte Arbeitskleidung, hellblauer Bikini, Hose, Rock und Tunika bereits an. Paula trug ein langes rotes und ebenfalls bunt gemustertes Kleid ohne Ärmel. Sie fand es sehr schick was ich anhatte und fragte wo ich das her hätte. Nun zogen wir uns flossen an und Paula guckte du nicht schlecht, als ich aus meiner grossen Tasche eine Monoflosse holte. Kannst du damit umgehen, fragte sie? Ich: Ich habe eine gewisse Übung damit, verriet jedoch nicht mehr.

Wir zogen unsere recht kleinen aber gut passenden Taucherbrillen an und stiegen in das Aquarium ein. Meine Kleidung fühlte sich sehr angenehm an und ich war wieder in meinem Element. Es war ein richtiges Glücksgefühl, im Wasser arbeiten zu dürfen und dabei auch noch so schöne Kleidung anzuhaben. Das Becken war etwa 8 m tief und Paula fragte, ob ich denn gut genug tauchen könnte, um auf den Boden zu kommen. Ich wieder nur: ich habe eine gewisse Übung darin und schmunzelte.

Paula und ich tauchten ab und wir spiegelten uns in der Scheibe des Aquariums. Wir beide sahen wunderschön aus, Tunika und Rock bewegten sich gut sichtbar im Wasser, was auch toll aussah. Mir war es noch nie so richtig bewusst geworden, dass man schöne Kleidung im Wasser auch geniessen kann, und das tat ich. Zwei Zuschauer hatten uns gesehen und schauten zu. Fische waren gerade keine im Becken.

Man muss erst lernen, sich in einem so grossen Aquarium zu orientieren, doch da ist Paula wieder aufgetaucht. Ich bin noch einmal in Richtung der Zuschauer weiter getaucht, habe ihnen freundlich zugewunken und kam dann hinter Paula hoch. Wir waren so etwa 70 Sekunden unter Wasser. Für solche Zeiten habe ich ein Gespür entwickelt. Als wir im Wasser schwammen sagte Paula: Mit Dir kann man was anfangen, Du tauchst richtig gut. Die Flossen scheinen ein Teil von Dir zu sein! Und Du bist echt schick, das sieht schön aus unter Wasser. Jetzt pflanzen wir ein paar Korallen Attrappen, denn nicht alle Pflanzen können hier wachsen. Ja, ich weis, Korallen sind keine..... Aber überanstrenge Dich nicht gleich, gewöhne Dich langsam ans tauchen. Mir rutschte ein kurzer lacher heraus, trainiere ich doch heute noch, mindestens 2 Stunden am Tag.

Wir ließen mit einer Winde einen großen Korb mit Keramik Korallen ins Becken, die täuschend echt aussehen. Paula fragte: Darf ich mal anfassen und zeigte auf mich. Natürlich! Sie fasste Tunika und den Rock im Wasser an und sagte: Ok, das ist angenehm zu tragen, so etwas ähnliches habe ich auch, aber nicht so schick. Wir tauchten runter und verteilten die Korallen. Sie musste 3x auftauchen, ich nicht. Ich gebe zu, ich habe es mit etwa 7 Minuten am Stück, ausgereizt, etwas prollig. Ich kam hoch und Paula sagte: Du bist unmenschlich! Was bist Du? Wahnsinn! Sie war begeistert. Ich: bitte erzähle es nicht weiter, ich bin dreifache Europameisterin im Freitauchen. Paula sagte: Du bist unfassbar gut, machst selbst allen Männern hier, um Längen etwas vor... Aber ich behalte es für mich. Doch werden das mit der Zeit auch die anderen mitbekommen. Du weisst ja, wir tauchen hier nie alleine.

Wir gingen aus dem Wasser. Meine Kleidung klebte an mir, es störte aber nicht. Bis zum Feierabend gab es noch viel zu lernen. Ich wusste nun, dass noch mindestens 2 Sätze Wechselkleidung erforderlich waren.

Ich fuhr zu meiner besten Freundin Sina, mit der ich einkaufen war. Sie sitzt nach einem Unfall beim Felsenspringen im Rollstuhl. Eigentlich kann sie laufen, doch auf einmal, völlig unkontrollierbar, versagen die Nerven in den Beinen und sie fällt dann hin. Aber sie kann schwimmen und tauchen, dazu braucht sie die Beine nicht zwingend, falls sie streiken. Sie ist eine Wasserratte, wie ich. Mit Backup-Hilfe kann sie laufen und sie ist ein lebensfroher Mensch. Ich erzählte ja haarklein, was ich heute gemacht hatte und wie es war, auch dass die Kleider, die wir kauften, ein dickes Wohlfühlplus im Wasser seinen. Sie war so neugierig, dass sie mir gerne einmal beim arbeiten zuschauen wollte. Ich versprach ihr zu klären, ob es geht.


Fortsetzung in Kürze...

Kommentare 2

  • Paula war auch mit ihrem Kleid im Wasser,wahrscheinlich keine Strumpfhose an

    • Stimmt, dafür ist bisher ehr Merenda zuständig. 😉