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Wahrheit oder Pflicht 2

Lesezeit: 10 Minuten

Ich wachte in einem leeren Bett auf und brauchte ein paar Sekunden, bis ich zu mir kam. Dann schlug ich die Decke beiseite, glitt von der Matratze und marschierte splitterfasernackt aus dem Zimmer. Aus dem Bad klang das Rauschen von Wasser herüber. Ariana stand offenbar unter der Dusche. Also inspizierte ich die, mir ja bereits bekannte Küche und setzte Wasser für einen Kaffee auf. Während der Kocher anfing zu brodeln, fiel mein Blick auf die Fotos an der Küchenwand.


Bei den meisten Schnappschüssen handelte es sich um Urlaubsfotos: Strandbilder, Selfies vor Gebirgslandschaften und Bilder mit irgendwelchen Freunden und Freundinnen. Ein Bild aber fiel mir sofort ins Auge, ich zog es unter den anderen Fotos und Ausdrucken hervor: Es zeigte eine vor Energie sprühende Ariana, wie sie mit einem Typ posierte – beide griffen sich gegenseitig in den Kragen ihrer schicken Klamotten und funkelten sich an. Im Hintergrund konnte man die verschwommenen Umrisse eines gedeckten Kaffeetisches erkennen. Es sah fast aus wie ein Bild aus einem Trash the dress Shooting oder sowas in der Art. Auf jeden Fall war es professionell ausgeleuchtet und beide waren ziemlich gut getroffen. Und der Typ sah nicht eben wie ihr Bruder aus. – Und das war gar nicht gut.


In diesem Moment öffnete sich die Badezimmertür. Ich ließ das Bild los und drehte mich um.

„Du bist wach?“

Ariana lehnte sich an den Türrahmen. Sie war komplett in ein großes Duschtuch eingewickelt und ließ ihren Blick einmal langsam an meinem Körper herabwandern – und wieder herauf.

„Sieht wohl so aus“, sagte ich, „ich hab schon Mal Wasser für Kaffee gemacht.“


Ariana schaute mich mit einem undeutbaren Blick an. Sie hatte ohne Frage mitbekommen, dass ich mir genau dieses Foto angesehen hatte. Also beschloss ich, in die Offensive zu gehen. Vielleicht war es ja ein Exfreund oder sowas in der Art.

Ich zeigte auf die Bilder und öffnete den Mund, doch Ariana unterbrach mich im Ansatz: „Ich glaube es ist besser, wenn Du jetzt gehst.“

„Ok…? Hab… hab ich irgendwas falschgemacht?“

„Du willst wissen, wer das auf dem Bild ist, oder?

„Ja, schon.“, entgegnete ich.

„Das ist mein Ex.“, stieß sie harsch hervor. „Er ist vor sechs Monaten bei einem Autounfall gestorben.“


Fuck, dachte ich. Wie beschissen kann es eigentlich laufen? Ich hatte ein Händchen für Fettnäpfchen, das wusste ich. Aber das es gleich so eins sein musste. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte.

„Und ich mag es eigentlich auch gar nicht, wenn fremde Menschen bei mir über Nacht bleiben. Egal wer.“


Und dann warf sie mich hinaus. Also strengenommen nickte sie nur in Richtung des Wäscheständers, aber die Geste war eindeutig. Meine Sachen waren zwar immer noch nicht trocken, aber es war auch nicht mehr so arschkalt, wie in der vergangenen Nacht. Und da mir nichts anderes übrig blieb ging ich. Ohne Abschiedskuss, ohne Telefonnummer und ohne ein weiteres Date ausgemacht zu haben.

Fuck!

Ich betrat schlechtgelaunt meine WG, warf die klammen Klamotten in eine Ecke meines Zimmers und duschte erstmal ausgiebig. Dann setzte ich mich – immer noch schlechtgelaunt – an den Esstisch und goss mir einen Kaffee ein. Mein Handy vibrierte kurz, doch ich ignorierte es. Wieviel Pech konnte man eigentlich haben? Da machte man alles richtig, landete mit dieser Granate erst unter der Dusche und dann im Bett – und dann bekam man erst keinen mehr hoch und dann … ja dann erwischte man so ein unfassbares Fettnäpfchen.


Den Rest des Tages verdaddelte ich an der Playstation. Ich spielte nicht schlecht, aber meine Laune hob sich dadurch nicht im Mindesten. Erst mein Mitbewohner Ben und die Aussicht auf einen Nachmittagsdöner holten mich aus meinem Tief. Auf dem Weg zum Dönergrill merke ich, dass ich mein Handy offenbar in der WG vergessen hatte. Stimmt, das lag ja immer noch in der Küche. Komisch wie nackt man sich ohne das Teil plötzlich fühlte.

Wir gingen vom Dönermann aus noch spontan in die Stadt und so kam es, dass ich erst am Abend wieder in der Nähe des Handys war. Es blinkte regelmäßig. Neben einem Anruf meiner Tante enthielt es ungefähr unwichtige 25 WhattsApp-Nachrichten und eine Facebook-Anfrage – von Ariana. Und eine Messenger-Nachricht von Ihr:


„Tut mir leid, dass ich Dich eben so mir nichts, dir nichts rausgeschmissen habe. Wenn Du Lust hast Dich ein bisschen aufzuwärmen, … ich fahre gegen zwei ins Calypso. Magst Du vielleicht mitkommen?“

Das Calypso war ein Spaßbad in einem kleinen Städtchen in der Umgebung. Leider war die Nachricht mittlerweile sechs Stunden alt und Ariana war sicherlich schon wieder zuhause.

Ich lachte humorlos auf. Zeit sich zu besaufen.


Drei Stunden später saß ich mit Ben in einer Karaokebar in der Innenstadt und gröhlte mir im Publikum die Seele aus dem Leib. Am Nachbartisch saßen zwei Mädels, die mir aus einer der Vorlesungen vage bekannt vorkamen. Es dauerte nicht lang und wir setzen uns zu den beiden herüber. Drei weitere Biere später standen wir zu viert auf der Bühne und versuchten Abba zu imitieren. Wir waren unfassbar schlecht, doch das Publikum liebte uns. Noch zwei Biere später knutschte ich hemmungslos mit einer der beiden herum. Und dann ging von einem Moment auf den anderen eine Bierdusche über uns nieder.

„Oh Gott, das tut mir leid!“ rief eine weibliche Stimme neben mir.

Irgendetwas stimmte mit der Stimme nicht.

Ich sah auf du vor mir stand – Ariana. Und ihr Blick sprach Bände. Sie setzte ein gekünsteltes Lächeln auf.

„Ich hoffe ihr genießt den Abend trotzdem“, flötete sie unschuldig.

Dann ging sie und ließ uns tropfend zurück.


In der gleichen Nacht schrieb ich Ariana eine gepfefferte Nachricht. Sie hatte überhaupt kein Recht, mich so zu behandeln. Wir waren weder zusammen, noch sonst irgendwas. Im Gegenteil: Sie hatte mich sogar aus ihrer Wohnung geworfen. Also: Was sollte der Scheiß?


Ich schwor mir, mich unter Garantie in den nächsten Tagen weder bei ihr zu melden, noch auf irgendeine Nachricht überhaupt zu antworten. Dann ging ich schlafen und betete, dass der nächste irgendwie Tag besser würde.

Kommentare 2

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