Wie es früher zuging:
Oft versorgten Heiducken und Diener die Gesellschaft mit Wasser, welches in großen Zubern herbeigebracht wurde. Es wurde hintereinander hergejagt und gegossen, so dass alle von Kopf bis Fuß nass waren. Die Möbel, Gegenstände, nichts war mehr in Sicherheit. Sogar Fußböden sahen aus wieTeiche. Nach dieser Wasserschlacht sah es oft in ganzen Straßen aus wie nach einer Überschwemmung. Aus diesem Grund räumten viele junge Eheleute schon vor dem Ostermontag Möbel und Wertsachen beiseite und zogen sich alte Kleidung an, um bei dem Treiben keinen Schaden zu tragen. Als große Freude wurde es empfunden, eine Frau im Bett zu überraschen. Oft schwamm dann die Unglückliche nach dem Angriff in ihrem Bett zwischen den Kissen und konnte nicht davon, weil starke Männer sie festhielten. Um das zu vermeiden, standen viele Frauen morgens schon sehr früh auf und verschlossen ihre Schlafräume. Schlechtes oder kaltes Wetter war jedoch kein Grund, das Treiben abzusagen. Es wurde auf kaum jemanden Rücksicht genommen, auch wenn dieser triefend nass und zitternd dastand. Wichtig war nur, dass der Brauch vollzogen wurde. Manchmal wurden in den Dörfern Mädchen von den Bauernknechten sogar gefangen und einfach in den nächstgelegenen Bach oder Teich geworfen oder in einen Trog mit Wasser gelegt. Diese versuchten sich zwar, sich zu verstecken, waren damit jedoch nicht immer erfolgreich. Auf den Straßen in den Städten oder Dörfern legten sich Jugendliche beiden Geschlechts auf die Lauer, um vorbeigehende Passanten mit einem kühlen Nass zu überraschen. Dabei kam es auch manchmal vor, dass es einen Priester, alte Leute oder völlig unbekannte Personen erwischte.