Ein Cooler Job (Teil 5 - Das Schulungszentrum)

Lesezeit: 30 Minuten


Ich grüße euch, liebe Leser


Wir sind nun 4 Monate aus Japan zurück und haben wirklich viel gearbeitet. Wir mussten uns beraten lassen, uns abstimmen und entscheiden. Auch mussten wir Personal rekrutieren. Nun steht das Gesundheitsprogramm, welches wir in vielen Filialen anbieten werden. Hier werden die Multiplikatoren und Trainer*innen geschult. Nebenbei laufen Events aller Art. Das Schwimmbad wurde um zwei Fitnessbecken erweitert. Silke bildet sich fort, sie organisiert künftig die Multiplikatoren und Trainer Schulung. Kurzum: Es läuft!


Auch haben wir eine neue Lounge geschaffen. Hier sind nun Möglichkeiten für Gespräche in privater Atmosphäre möglich. Dazu gehört auch, wie konnte es anders sein, ein Pool, 5m Durchmesser und 1,40m tiefe, mit bequemen Sitzbänken, im Wasser, rings herum und ein Dusch/Umkleidebereich. Den Zugang verwaltet nun die Leitung des „Trainingscenters“, also Marion und ich. Silke, Marion und ich treffen uns etwa zwei Mal die Woche dort. Wir nutzen dies um etwas runter zu kommen und all das zu bereden, was sonst hinten runterfällt. Wir haben dort einen eigenen kleinen Raum, der extrem gut belüftet und ist und einen Bodenablauf hat. Warum könnt ihr euch denken: Dort hängen wir unsere nassen Klamotten zum trocknen auf und dort ist auch immer was Frisches auf Lager.


Zur Einweihung der Lounge, wollten wir drei etwas Besonderes machen. Also besorgten wir uns Wein und jede etwas Besonderes zum Anziehen. Jede sollte etwas Nagelneues mitbringen, was sie im Wasser gerne mal anziehen wollte. Das war gar nicht so einfach, ich hatte so viele Ideen! Wir würfelten, wer sich zuerst angezogen präsentieren sollte. Marion durfte zuerst und verschwand in der Umkleide. Nach 5 Minuten kam sie heraus. Sie trug ein Dirndl mit langärmliger Dirndlbluse, in den Schultern weiter geschnitten. Blau/Weiß/Rot war angesagt. Nach kurzer Modenschau setzte sie sich zu uns an den Tisch. Schön Marion, wirklich schön, sagte Silke. Nun würfelten Silke und ich, Silke war die Nächste. Sie sagte, so schön ist meines nicht. Nach 2 Minuten in der Umkleide kam sie heraus. Sie trug einen schwarzen Pyjama aus hochglänzendem Satin. Ich sagte: Es hat Dir wirklich gefallen, schön. Sieht schon verdammt edel aus. Nun war ich dran und verschwand in der Umkleide. Nach 5 Minuten riefen sie: Jetzt mache es nicht so spannend! Mooooment rief ich. Ich kam heraus und trug ein dem Barock angelehntes Kleid in leuchtendem Blau, mit silbernen Applikationen. Darunter hatte ich 4 Röcke an, um das Volumen hin zu bekommen. Dazu hatte ich eine hauchdünne Chiffon Bluse mit weiten Armen, Rüschen am Hals und engen lagen Manschetten an. Die beiden bekamen den Mund nicht zu! Ich drehte mich und Marion sagte: Traumhaft, Du hast Dich selbst übertroffen! Silke: Unglaublich schön, fast zu schade fürs Wasser, aber nur fast, und schmunzelte.


Wir stießen noch einmal an und ich spürte wie mein Herz kräftiger schlug. Ab ging es zum Pool. Auch hier gingen wir in gleicher Reihenfolge hinein. Marion mit Dirndl. Sie schwamm einmal herum und setzte sich. Trägt sich ganz nett, sagte sie. Ein Applaus von uns zwei. Nun ging Silke ins Wasser, sie zelebrierte jeden Schritt. Man sah es ihr an, wie sie es genoss. Das Satin im Wasser, auf ihrer Haut! Sie setzte sich, atmete tief durch und sagte nur: Danke für diese tolle Idee! Auch diesmal gab es Applaus. Nun stieg ich langsam die Treppe hinunter, bei jedem Schritt blieb ich stehen und sah zu, wie mein Kleid weiter ins Wasser tauchte. Als Kleid und Bluse ganz unter Wasser waren, sagte ich: Danke Marion, dass Du mir diese Leidenschaft gezeigt hast und drehte mich einige Male herum, bevor ich mich setzte. Marion sagte verlegen: Mädels kommt mal her. Wir umarmten uns und vergaßen alles um uns herum. Danach unterhielten über uns über unsere Badekleidung und schwärmten. Nur Marion hielt sich etwas zurück und teilte uns mit, dass das Dirndl ok wäre, aber so toll wie eure nasse Kleidung, finde ich meine jetzt nicht. Darf ich mich nochmal umziehen? Klar doch!


Marion verschwand in der Umkleide. Sie kam im Bikini heraus und wir wunderten uns sehr. Marion alles OK mit Dir, frage Silke. Dann zog sie eine Tüte unterm Tisch hervor und erklärte. Wir wollten uns noch um die Kleidung für die Schulungen kümmern, Wassershirts und andere Badekleidung. Ich habe mich einmal informiert und mich dem Thema Yoga auf und im Wasser angenommen. Bei der Suche sprang mir 2x ins Auge, dass Akteure auch auf und im Wasser, Yoga Kleidung trugen. Klar dass mich das ansprach. Japs sagte ich nur. Normal sind da ein Shirt oder eine Tunika und ne bequeme weite Hose, alles in hellen Farben. Schön soweit, doch schwebt mir ehr Unisex Kleidung vor. Hier habe ich ein erstes Modell. Die Farbe Weiß kann es aber nicht bleiben. Sie zog eine schimmernde Hose mit Gummizug am Bund hervor und zog sie an. Das ist ein leichter und sehr stabiler Satin Stoff, mit einem kleinen Anteil an Elastan. Dann zog sie eine offensichtlich sehr leichte Jacke hervor, mit der wir auf den ersten Blick nichts anfangen konnten. Marion streifte sie über und band eine Seite in der anderen fest, danach band die andere Seite außen fest. Und? Fragte sie. Silke fragte ob sie sich bewegen könne, schließlich war Marion beim Anziehen nicht ganz trocken. Marion mache Kniebeugen, Armkreisen und ein wenig Unsinn. Ja geht einwandfrei, wegen des Elastans und der Anzug ist super leicht und bequem auch. Sie kam ins Pool und sagte: Jetzt fühle ich mich auch Wohl werte Baroness und schaute mich an. Ich erwiderte, dass das Kleid toll aussehe und auch im Wasser angenehm wäre, ich das mal schön an, es ist so schön!


Im Pool entstand eine kontroverse Diskussion, ob dieser leichte Judoanzug für Wasser Yoga geeignet wäre. Marion meinte ja, Silke fand die Hose/Tunika Variante besser. Ich war unentschlossen. Es gäbe ja auch Männer Tuniken und klassische Wassershirts sollten wir auch nicht komplett außen vor lassen. Wir müssen hier unsere persönlichen Vorlieben hintenanstellen, sagte ich und schaute an mir herunter. So zumindest nicht, sagte ich und lachte. Wobei Silkes Badedress schon sehr dicht dran war. Marion schlug vor, dass wir alle 3 Varianten fertig designen würden und jeweils 5 Muster bestellen. Schließlich reden wir von nennenswerten Stückzahlen, da alle Absolventen zwei und die Trainer drei Garnituren bekommen sollten. Ich sagte: Marion für Design hast Du das beste Händchen, magst Du das mal machen, ich bestelle dann? Prima kam von Marion. Silke schlug vor, unsere fest angestellten entscheiden zu lassen, was sie wollten.


2 Wochen später war schon alles fertig in der Firma, das war superfix. Die Sachen waren alle in einem rot, etwas dunkler als Feuerwehrrot. Auf dem Rücken in groß und auf der Brust in klein, das Firmenlogo dezent in hellgrau aufgedruckt. Die Schwimmshirts und die Satin Anzüge sahen richtig gut aus, aber gerade die Anzüge wirkten richtig nobel! Die Tuniken waren nicht so richtig unisex, waren aber auch schick. Wir gaben die Sachen unseren Leuten, erklärten etwas dazu und überließen ihnen mit den 3 Sets a‘ 5 Exemplare mittwochs. Freitags wollten Marion und ich ein Feedback. Ich sagte noch, dass unser Erscheinungsbild sehr prägend wäre und dass sie bitte sehr sorgfältig abwägen sollen. Ein Kollege bedankte sich, dass sie mit einbezogen würden.


Wenn sie zur Ausbildung im Poolbereich waren, schaute ich zweimal kurz vorbei. Es wurde am und im Wasser alles getragen, was wir ihnen gaben. Wirklich schön zu sehen. Ich erwische mich dabei, wie ich bei den schicken Satin Anzügen viel genauer hinschaute. Vorsicht dachte ich, nicht beeinflussen lassen… Es war Freitag und wir trafen uns mit unseren Leuten zum Feierabend hin. Marion fragte, ob sie einen Entschluss gefasst hätten. Nach 20 Minuten hatten wir alle Infos die wir brauchten. Zusammengefasst: Die Schwimmshirts sind am praktichsten im Wasser. Tunika und Hose trafen den Geschmack der Männer nicht, waren aber prinzipiell gut für Unterricht in Räumen und Trockenübungen. Bei den Satin Anzügen taten sie sich schwer. Sie waren allesamt vom Aussehen und Tragekomfort im trocknen begeistert. Im Wasser waren sie sich nicht einig. Von sehr positiven Meinungen bis hin zu Ablehnung war alles dabei. Aber der Begriff Overdressed fiel öfter. Wir bedanken uns herzlich und schickten unsere Meute 90 Minuten früher ins Wochenende. Damit gingen wir drei wir in Klausur, wörtlich genommen.


Wir zogen die Kleidung selbst an. Ich die Tunika mit Hose, Silke und Marion den Anzug. So gingen wir in die Lounge. Völlig wider unsere Gewohnheit, setzten wir uns trocken an den Tisch und besprachen alles. Ich fand den Anzug optisch außerordentlich gelungen! Wir wollten aber wissen, wie sich die Sachen nass und im Wasser tragen würden. Also duschen die beiden erst darin und bewegten sich danach damit. Geht gut, außer dass der nasse Stoff etwas kühlt, spürt man ihn nur wenig, sagte Marion. Dann gingen sie ins Wasser und bewegten sich dort. Das ist nicht aufdringlich, geht auch gut. Ich denke das wird toleriert und finde es hingegen selbst sehr schön, das ist ohnehin mein Lieblingssoff im Wasser, Satin, sagte Silke. Nun testete ich die Tunika und Hose unter der Dusche und im Wasser. War ok, aber ich dachte die Materialien sind nicht optimal. Trocken im Wellness Alltag, wird das von unseren Frauen sicherlich getragen. Würde unser persönliche Interesse siegen, gäbe es den Anzug und fertig. Der trug sich für uns richtig gut, trocken und nass und sah exzellent aus. Doch war uns das Wohlfühlen von allen enorm wichtig. Also regelten wir dies über Empfehlungen. Wir empfahlen für Aquajogging, Aquabiking und Wassersportgeräte die Schwimmshirts. Für Yoga, auch im Wasser, empfahlen wir den Satin Anzug. Im Alltagsbetrieb dann Tunika und Hose oder den Yoga Anzug. Wir stellten es unseren Leuten jedoch frei, was sie wann trugen. Einzige Ausnahme: Wassershirts nicht für den Alltagsbetrieb außerhalb der Becken. Auch verfassten wir, dass sich vom Team niemand ohne eine der drei Kleidungsvarianten im Poolbereich aufhalten solle.


Nun bestellten wir großzügige Mengen von allem, in den üblichsten Größen. Als es ankam, durften sich alle erst einmal 2 Sätze von jedem nehmen. Wir waren in der heißen Phase, in 2 Wochen starteten die Schulungen. Also war jetzt immer was im Poolbereich los. Wir 3 beobachteten die Anderen und machten auch immer mal mit. Marion war immer klar nach den Empfehlungen gekleidet. Silke trug ausschließlich den Anzug und ich je nach Laune mal den Anzug, mal Tunika und Hose. Da wir genau beobachteten, stellten wir fest, dass sich die Tragegewohnheiten in und am Pool veränderten. Die Männer trugen draußen und beim Yoga auf der Matte, im Wasser, immer die Anzüge, im Trainingsbereich die Schwimmshirts. Die Frauen trugen überwiegend die Tunika Kombi, auch beim Yoga auf dem Wasser. An den Wassergeräten trugen alle Schwimmshirts. Vor dem offiziellen Starttag gab es noch eine letzte Feedback Runde. Einige gute Tipps aus dem Team kamen, die wir ernst nahmen. Eine Frau bat darum, den Stoff der Tunika noch einmal zu überdenken, da gäbe es bestimmt noch geeigneteren. Es kamen zwei Zustimmungen. Ich verstand was sie meinten.


Wir besprachen das kurz, während die anderen letzte Vorbereitungen trafen. Verschiedene Optionen wurden genannt. Da kam mir ein Geistesblitz: Das Rot ist doch eine RAL Farbe, das sollte doch kein Problem sein, egal welcher Stoff. Jaaaa? Sagte Marion. Was haltet ihr vom Stoff unserer Business Blusen? Der ist doch wirklich erprobt und die Top Liga, auch im Wasser bzw. nass. Der Stoff dürfte auch für den Schnitt, mit dezentem V-Ausschnitt, geeignet sein? Marion fragte, und Du meinst den bekommen wir in diesem Rot? Soll ich? Ja mach es, kam von beiden. Also zog ich alle Register, machte dringende Anrufe und organisierte sogar eine Samstag Produktion, Vitamin B macht‘s. Den Stoff gab es in der Farbe, doch nur im Zentrallager, im 190km entfernten Wetzlar. Ich fuhr persönlich hin, kaufte alle 16 Ballen und kutschierte es am Freitag um 18:20 Uhr noch zum Fertiger für unsere Textilien. Eine Textilmeisterin die ich kannte, kam extra noch einmal rein, um zu besprechen was geht. Unser Plan war umsetzbar. Noch am Samstag wurden die benötigten 90 Tuniken genäht und Abends noch bedruckt. Die Nacht gingen sie noch mal durch die Wäscherei, damit man sie direkt anziehen konnte. Die haben bei mir echt ein Stein im Brett. Sie legten die Tuniken an der Pforte ab, so dass ich sie am Sonntag noch abholen konnte. Sonntagvormittag, die Tuniken im Kofferraum, ich war so zufrieden, dass dieser Gewaltakt funktionierte! Bis auf eine Tunika, blieben Zuhause alle im Auto, eine nahm ich mit hoch und zog sie an. Als Tunika trug sich der tolle Stoff noch leichter! Also ab unter die Dusche und den Erfolg feiern, ach war das schön! Nachdem ich mich samt Tunika abgetrocknet hatte, trug ich sie den Rest des Tages, anfangs noch feucht, voller Stolz.


Montag war ich 30 Minuten früher als üblich da, um die nagelneuen Tuniken bereit zu legen und zu sortieren. Marion und Silke kamen kurz nacheinander. Ich zeigte ihnen, was ich zurechtgelegt hatte. Sie nahmen sich jeweils eine und griffen in den Stoff. Verena! Wie hast Du denn das hinbekommen? Irre! Du bist echt verrückt! Ich erzählte von meinem Wochenende, das sogar Spaß machte. Die werden das gut finden, sagte Silke. Ich sagte, zum Feierabend Lounge Meeting im Tunika Outfit. Dies wurde mit einem Lächeln quittiert. Als unsere Mitarbeiter alle da waren, kamen noch einmal alle zusammen. Marion berichtete, was ich über‘s Wochenende gezaubert hatte. Ich kam mit einem Servierwagen voller Tuniken und wer wollte, durfte sich zwei Stück nehmen. Vor dem Startschuss machte eine Photographin noch ein Gruppenfoto. Alle Männer in den Yoga Anzügen, alle Frauen in Tunika und Hose wir drei im Business Outfit.


Der Echtbetrieb startete und das meiste lief reibungslos an, unser Team war voll bei der Sache. Im Laufe des Tages kamen 3 Kolleginnen, die dann doch die neuen Tuniken haben wollten. Als Silke Fragte wie das kommt, bekam sie zur Antwort, dass die neuen Tuniken bequemer seien und auch im Wasser angenehmer empfunden würden, wie die ersten. Da wir ja generell etwas anziehen sollen, suchen wir uns das bequemste aus. Verstehen Sie dies nicht falsch, wir stehen dahinter und finden es gut, dass wir als Team erkennbar sind. Im Betrieb sahen Marion und ich, dass die Tuniken durch ihren dezenten Glanz, noch besser zu den Yoga Anzügen passten. Es war ein erfolgreicher Tag und wir machten gemeinsam Feierabend. Eine Kollegin und ein Kollege kamen noch vorbei und teilten Silke und mir ein paar Sachen mit. Sie fänden es alle toll, dass wir so schnell reagiert und die Kolleginnen neu ausgestattet hätten. Er fügte hinzu, dass die Outfits allgemein, ein positives Feedback zur Folge haben, es stärkt auch die Zusammengehörigkeit, wir sind jederzeit als Teil des Teams zu erkennen. Die Yoga Anzüge wären nicht so beliebt. Zwar seien sie bequem, aber die Leute kämen sich im Schwimmbad overdressed vor. Marion bedankte sich für die offenen Worte.


Wir machten nun Feierabend und gingen in die Lounge. Das Bad in jener Kleidung, die sich als "Damen Yoga Anzug" zu etablieren schien, machte uns drei sehr zufrieden. Marion stellte zurecht fest, dass sich, durch den etwas weiteren Tunika Schnitt, der Blusenstoff noch angenehmer trug, auch im Wasser. Mir wurde der Moment gerade richtig bewusst und sprach es laut aus: Drei Freundinnen und Kolleginnen sitzen im Pool, wie in einer Bar, mit ihrer schönen und superbequemen „Uniform“ und genießen das mikroaufgeraute Satin, wie es unsere Haut im Wasser streichelt. Das Licht ist gedämmt und wir haben unseren Traumjob im Griff. Das ist unfassbar schön, wird müssen dankbar dafür sein! Diesmal floss mir eine Freudenträne über die Wange und Silke heulte richtig los vor Rührung. Marion schluckte zunächst und sagte: Mädels, lasst uns alles dafür tun, dass das so bleibt!


Nun wollten wir noch besprechen, wie wir mit dem Yoga Anzug umgehen. Der war uns anscheinend zu gut gelungen. Diesmal meldete Silke sich zu Wort: Einmal alles auf links drehen bitte. Wie schauten sie fragend an. Die Leute tragen die Yoga Anzüge gerne, aber nicht im Schwimmbad. Wir ja auch nur im Wasser, weil wir einen Splin haben. Sonst tragen wir den Damen Yoga Anzug. Die Kollegen den anderen Yoga Anzug ihn meist nur, mangels Alternative… Fazit: Wir nutzen ihn anders, doch dazu später mehr. Dafür kreieren wir ein neues Outfit, speziell für die Männer, dass dann sicher größere Akzeptanz finden dürfte. Die Schwimmshirts könnten wir dann mittelfristig vielleicht weglassen. Ja das kostet nochmal Geld, aber ich denke das ist gut angelegt. Eine Stunde lang berieten wir im Wasser sitzend, was wir machen würden. Wir vergaßen zwischendurch, dass wir eigentlich wohl gekleidet im Pool saßen. Das Ergebnis überzeugte uns: Wie beschaffen T-Shirts in der gewohnten Farbe, mit dem Aufdruck. Das Material sollte jedoch jenes sein, aus dem die leichten Fußball Trikots sind. Die Ärmel sollte es in 2 Varianten zum Testen geben. Zum einen weit, kurz, bis zu den Ellenbogen und einmal lange Ärmel. Silke durfte sich dem Projekt annehmen und sollte sich mal um jeweils drei Muster Shirts in lang und kurz kümmern. Doch sollte sie sich diesmal Zeit lassen.


Nach einer Woche stand die abendliche Öffnung für die Angestellten der Firma an. Außer Sonntag und Donnerstag war dies nun jeden Tag von 17 Uhr bis 21 Uhr möglich, Samstag sogar von 09:00 Uhr an. Wir sind in unserer Zentrale insgesamt 385 Mitarbeiter, davon 43 in unserem Trainingscenter. Als Aufsicht waren immer zwei unserer Trainer*innen eingeteilt. Wir haben von unserer Anweisung mit den Schwimmshirts temporär abgewichen und diese für die Badeaufsichten erlaubt. Es sollte ja bald etwas Neues geben. Wenn jedoch Frauen Badeaussicht hatten, trugen sie stets das Damen Yoga Outfit, die Tunika Kombi. Auch haben sich Marion, Silke und ich dazu entschlossen, für die Standard Arbeit im Trainingscenter, die Tunika Kombi zu tragen. Zum einen gehören wir dann auch optisch zum Team, zum anderen ist diese Kleidung durchaus repräsentativ. Außerdem gibt es keine bequemere Arbeitskleidung! Selbst die zwei Reinigungskräfte bekamen von uns 3 Garnituren und gehören natürlich voll dazu. Es gingen 3 Wochen ins Land, und die Probleme waren beherrschbar.


Es kamen zu diesen Zeiten auch immer mal Kolleginnen und Kollegen vom Trainingscenter zum Schwimmen oder einfach mal ein bisschen zu plaudern. Das ist das Trainer Syndrom. Man arbeitet den ganzen Tag im Schwimmbad, kommt aber selbst kaum dazu, ein paar Bahnen zu schwimmen. Diese trugen, im Gegensatz zu den Gästen der Firma, fast immer ihre dienstliche Kleidung. Meist Schwimmshirts, doch auch Tuniken ohne weiße Hose. Einmal sahen wir sogar einen Kollegen im Herren Yoga Anzug im Wasser, was natürlich in diesem Rahmen für Aufmerksamkeit sorgte. Ich fand das gut J


In einer Teamsitzung sagte Marion, dass sie in den öffentlichen Zeiten nur normale Badekleidung tragen müssten. In den folgenden Redebeiträgen wurde klar, wir haben mit der Kleidung eine Team Identifikation geschaffen. Sie trugen es gerne, denn alle sehen dann, „Wir gehören zum Team!“. Eine Frau hatte ergänzt, dass sie die Tunika Kombi im Wasser durchaus genieße. Manche kicherten und eine Hand voll nickte zustimmend, auch der Mann, der in der offenen Schwimmzeit den Herren Yoga Anzug trug. Silke kündigte an, dass es noch eine Verbesserung der Männerkleidung geben würde, die ersten Muster da wären nun getestet würden. Wir drei lasen zwischen den Zeilen, „Lounge time“ zum Feierabend.


Wir bekamen zwei Anfragen von Badegästen der Firma hinein, ob die Kleidung der Schulungszentrum Kolleg*innen käuflich zu erwerben seien? Das eröffnete neue Fragen, die wir mit in die Leitungsrunde der Zentrale nahmen. Wer gehört zum Team? Wir sind schließlich Teil des Unternehmens! Wie gehen wir damit um? Diese Fragestellungen diskutierten wir in der Lounge, nach dem Duschtest und während des Badetests der neuen Männerkollektion. Es trug sich unauffällig, fast wie ein Schwimmshirt, sah selbst nass noch ordentlich aus und war im Wasser gefällig. Wir waren uns sicher, das setzt sich durch, zumal der Schnitt nun für Männer designt wurde. Lange Ärmel wären rein optisch passender zu den Tuniken. Aber auch der leichte Glanz des Materials passte wieder. Silke fragte, ob sie sich in meinem Schrank bedienen dürfe. Ich sagte ja und wir waren gespannt, was sie den vorhatte. Sie kam heraus und hatte das nasse, langärmlige Shirt noch an und hatte dazu den knöchellangen weißen Satin Rock an. Sie duschte sich so gekleidet ab und kam ans Becken. Toller Rock für die Lounge, aber für Männer ist eine weiße Hose doch nicht so gut, oder? Ahh Ja, Einen Unterrock vom Barock Kleid hatte ich hiergelassen, der ist nass ein herrliches Kleidungsstück. Wenn auch nicht als Überrock geeignet. Doch für hier? Perfekt! Silke führte uns damit vor Augen, dass die Männer auch andere Hosen brauchten. Wir einigten uns auf Schwarze nicht zu enge Badeshorts, knielang, jedoch etwas kürzer wie bei den Damen. Sie kam ins Wasser und streichelte immer wieder am Rock entlang. Marion zog ihn dann auch einmal an und deutete ein Privatprojekt an, mehr sagte sie dazu nicht.


Nun war die Leitungsrunde mit Geschäftsführung und den Abteilungsleitungen. Wir stellten unsere Idee vor, für die Angestellten der Firma, auf freiwilliger Basis, Firmenkleidung zur Verfügung zu stellen. Dazu hatten wir, wofür wir anfangs Blicke ernteten, die Tunika des Damen Yoga Outfit an und dazu Businesshosen, Strumpfhosen und Speaker. Wir präsentierten auch die Herrenvariante, die nicht nach „Fußball“ aussah, sondern auch sehr ordentlich. Ein langer Tagesordnungspunkt wurde das. Das Ergebnis war, dass für das Personal, auf freiwilliger Basis, Dienstkleidung beschafft würde: Für Frauen eine mittelblaue Tunika mit kleinem Stehkragen und einer 4er Knopfleiste. Es sollte nach Möglichkeit das gleiche fließende Material sein. Für Herren gleichfarbige Hemden, aus Baumwolle. Auf beiden wäre das Firmensymbol vorne links, sehr dezent aufgedruckt. Hosen und Röcke würden nicht beschafft. Herr Jamato fragte, habe ich das richtig gehört, dass unsere Abteilung in dieser Kleidung auch ins Wasser geht? Marion antwortete, dass dies unsere Dienstkleidung sei und die Kolleg*innen die Wahl hätten, ob Schwimmshirt oder den Yoga Anzug. Sie täten das auch gerne und freiwillig. Herr Jamato sagte noch, das sei außerodentlich loyal! Das Thema Schwimmshirt würde er uns überlassen, das Blau wäre aber wohl gesetzt, jedoch erst im kommenden Jahr 2023. Somit war dieser Punkt zu unserer Zufriedenheit erledigt.


Wir führten unserm Team die neue Männer Kollektion vor. Einer der Herren nahm ein Shirt in die Hand und sagte Prompt: Das ist das gleiche Material wie meine Fußballtrikots. Gut erkannt sagte Silke! Er sagte beim Hochhalten: Nehm ich! Ein paar Frauen nahmen es in die Hand und sagten: Eine gute Lösung, ich freue mich für euch, viel passender als ein Satin Anzug im Schwimmbad! Die neue Kleidung etablierte sich schnell im Schwimmbad und alle folgen dem, dass die Langarmversion besser zu den Tuniken passte. Uns musste nur noch etwas zu den „Satin - Yoga Anzug“ einfallen, denn der war zu schön um in der Versenkung zu verschwinden. 2 Herren und eine Dame lehrten damit im und auf dem Wasser Yoga, aber das wurde auch seltener.


Vor Weihnachten 2022 waren in den öffentlichen Schwimmzeiten sowohl rote als auch 3-4 mal sahen wir blaue Tuniken und auch Shirts aus dem Trikot Material, im Wasser zu sehen, wobei rot doch häufiger vorkam. Einmal sahen wir auch ein blaues Hemd, doch war das vermutlich nur ein Spaß. Die Urlaubsplanung für das Folgejahr lief auf Hochtouren. Silke erzählte uns noch von der Idee eines Japanischen Gartens die sie habe. Er solle wie eine Japanische Kulturlandschaft aussehen, aber so etwas wie eine Therme, mit temperierten Badeseen mit kleinen Inseln, Saunen und Massagebereich und viel asiatischer Atmosphäre. Wir fanden das ganz toll und ermunterten sie, dies konkreter zu planen. Das würde gut in die Konzernstruktur hineinpassen. Herr Jamoto habe für so etwas stets ein offenes Ohr.Und Silke, wer ist dafür besser geeignet als Du, so etwas zu planen?



In einer Lounge Runde unter uns drei, wir kamen gerade von einer Eröffnung einer Gesundheitsfiliale, saßen wir alle in unseren Business Badeanzügen im Pool und beredeten unsere Urlaubspläne. Silke wöllte in die Berge, Marion und ich ins Warme. Marion und ich zogen in Erwägung, gemeinsam Urlaub zu machen. Da sagte Silke, könntet ihr euch vorstellen, mich… Ich unterbrach sie: Wohin wollen wir drei denn? Silke: In die Sonne? Da muss ich mich aber extrem gut vor der UV Strahlung schützen! Kleiner Komment von mir Verena: Ihr erinnert euch? Rote Haare und Sommersprossen! Marion lachte: Das sollte Dir doch nicht schwerfallen und schaute Silke von oben nach unten an, die immer noch komplett angezogen im Wasser saß, wie wir. Der Zeitraum war auch schon gesetzt, hatten wir doch ab 15. Juni, 3 Wochen Betriebsferien.



Fortsetzung folgt!

Kommentare 3

  • Teil 6 im Arbeit und 2 Wetlook Wünsche werden bereits berücksichtigt. 1-2 gingen noch. 😁


    PS: Nix dreckiges, kein Rip, no Chance. 😁

    • Wie gesagt

      Schön Minirock corsage und heels im pool und dusche die drei

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    • Das hab ich schon dabei, aber dauert noch 😉